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Gebietsforderungen befürchtet

01.09.2007, 18:46

Der nationale Sicherheitsrat Mazedoniens hat sich am Donnerstag gegen die Teilung Kosovos in einen albanischen und einen serbischen Sektor ausgesprochen. Dem Gremium unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten Branko Crvenkovski gehören der Regierungschef, der Parlamentspräsident sowie die Minister für Inneres, Verteidigung und Äusseres an. Eine ethnische Teilung, so Crvenkovski, würde die zahlreichen radikalen Kräfte in der Region mobilisieren. Der Aussenminister Antonio Milososki sagte, Mazedonien halte an den Grundsätzen der Kosovo-Kontaktgruppe fest, wonach weder die Teilung noch Annexionen toleriert würden. Zudem müsse der mit Belgrad ausgehandelte Grenzverlauf zwischen Kosovo und Mazedonien von den künftigen Autoritäten Kosovos akzeptiert werden. Eine Neuverhandlung komme nicht in Frage.


Skopje ist offensichtlich beunruhigt, dass eine Teilung Kosovos in einen serbisch dominierten Norden und einen albanisch dominierten Süden zu Gebietsforderungen Pristinas im albanisch besiedelten Nordwesten Mazedoniens führen könnte. Die Führung in Kosovo, die grundsätzlich gegen die Teilungsidee ist, hatte angekündigt, bei einer Änderung der Grenzen Kosovos müsste auch der Verlauf der Grenzen mit den Nachbarstaaten diskutiert werden. In Mazedonien ist die Ablehnung der Teilung Konsens. Regierung und Opposition sowie die wichtigsten Parteien sowohl der mazedonischen Mehrheit als auch der albanischen Minderheit sind sich darin einig.

Der mazedonische Sicherheitsrat forderte die Kosovo-Troika, bestehend aus je einem Vertreter der EU, Russlands und der USA, auf, während der kommenden Verhandlungsrunde mit Belgrad und Pristina regelmässig die Regierungen der Nachbarländer zu informieren und zu konsultieren. Auch wenn es keine unmittelbare Bedrohung für Mazedonien gebe, seien die künftigen Risiken für die Stabilität der Region nicht zu unterschätzen. Mazedonien hatte sich im Frühjahr 2006 sehr zum Unwillen Belgrads für die «beaufsichtigte Unabhängigkeit» Kosovos ausgesprochen, wie sie vom Uno-Unterhändler Martti Ahtisaari skizziert wurde und von Brüssel und Washington befürwortet wird. Es war nicht nur der sanfte Druck der westlichen Grossmächte, der Skopje vom Ahtisaari-Plan überzeugte. Ein Viertel der Bevölkerung Mazedoniens ist albanischer Herkunft und hätte gegen jede andere Stellungnahme opponiert. Zudem ist Kosovo ein Hauptabnehmer für Produkte der mazedonischen Wirtschaft und die Strasse zwischen Skopje und Pristina so etwas wie die Lebensader Kosovos.

Quelle: http://www.nzz.ch/nachrichten/wissenschaft/mazedonien_ist_gegen_die_teilung_kosovos_1.545707.html

01.09.2007, 18:46

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